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Leben in Castrop-Rauxel
»»Herkunft des Namens und des Wappens
Der Stadtname „Castrop-Rauxel“ hat
eine lange Geschichte. Erstmalig in
schriftlicher Form taucht der Name
„castrop“ in einer Grundstückstauschurkunde
aus dem Jahre 834 auf. Dem ersten
Bestandteil des Namens „castrop“, in
althochdeutscher Sprache „chasto“, wird
schon seit langem die Bedeutung „Speicher“,
„Kornboden“ oder „Aufbewahrungsort
für Feldfrüchte“ zugewiesen.
Die zweite Silbe des althochdeutschen
Namens „castrop“, also „-torp“ bzw.
„-trop“ ist mit unserem heutigen Begriff
„Dorf“ zu übersetzen. Die „Villa castorp“
war demnach sehr wahrscheinlich eine
kleine Anhäufung mehrerer Gehöfte, die
inmitten weide- und agrarwirtschaftlich
genutzter Ländereien lag und über spezielle
Gebäude zur Aufbewahrung von
Feldfrüchten verfügte. Es ist anzunehmen,
dass diese auffällige Hervorhebung
von Speicher- und Aufbewahrungsmöglichkeiten
mit den Heerzügen Karls des
Großen gegen die Sachsen ab dem Jahre
772 in Verbindung stand. Castrop bedeutet
also „Dorf am Speicher“.
Für den Namensteil „Rauxel“ ist eine
Herleitung gleichwohl schwieriger. Will
man den Sinn dieses seltsam klingenden
Namens ergründen, muss man auf die
älteste uns bekannte Schreibweise aus
dem Jahr 1266 zurückgehen, sie lautete
„Roukessele“. Danach wäre das heutige
Wort „Rauxel“ von dem Bestimmungswort
„rouk“ abzuleiten. Der Begriff
„Rouk“ ist gleichbedeutend mit dem mittelhochdeutschen
„roch“, einem heute
ausgestorbenen Wort
für Krähe. Zu dem Bestimmungswort
„rouk“ =
Krähe gehört die
Stammsilbe „sel“ oder
„sele“. Die Silben deuten
wahrscheinlich auf einen feuchten, moorigen
Wiesengrund hin. Die Bezeichnung
entsprach der Lage des Ortes. Rauxel
bedeutet demnach „Krähenwiese“.
Das Wappen der Stadt Castrop-Rauxel
ist ein gold-gelbes Andreaskreuz auf
blauem Hintergrund. Das Wappen hat
seinen Ursprung in der Haus- und Hofmarke
des Karolingischen Oberhofes
Castrop. Die erste erhaltene Urkunde
mit diesem Siegel stammt aus dem Jahre
1512.
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