STADTINFORMATION, KULTUR UND FREIZEIT
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»»Sehenswerte Castrop-Rauxeler Schätze
Mal offenkundig, mal ein bisschen versteckt,
warten die Schätze der Stadt darauf,
von Ihnen entdeckt zu werden:
Kirchen, Schlösser, Zeugnisse der Industriekultur
und Kunst im öffentlichen
Raum.
Ein besonderer Schatz ist der Castroper
Altstadtmarkt. Städtebaulich besonders
reizvoll durch die unterschiedlichen Natursteinfassaden
der Häuser im Jugendstil
gilt der Platz als einzigartiges Beispiel
seiner Art in Westfalen. Das Reiterdenkmal
aus dem Jahr 1912 erinnert an die
einst sehr bedeutenden Castroper Pferderennen
(1874 – 1970) auf der nahen
Naturhindernisrennbahn, die der irische
Zechengründer William Thomas Mulvany
ins Leben rief.
Apropos Mulvany:
Arbeit und Leben
des Iren sind eng
verbunden mit
der Entwicklung
der Stadt. 1867
gründete William
Thomas Mulvany
die erste Zeche in
Castrop-Rauxel
und gab ihr den
keltischen Namen
seiner Heimat Irland – ERIN. 1983 wurde
die Zeche ERIN als letzte im Stadtgebiet
stillgelegt. Heute ist ihr Fördergerüst, der
Erin-Turm, eines der Wahrzeichen der
Stadt. Die Zechenfläche rund um den 68
Meter hohen Förderturm wurde zu einem
attraktiven Dienstleistungs-, Gewerbe
und Landschaftspark umgestaltet.
Nachts wird der Förderturm im Erin-Park
als Teil des Kunstprojekts „Nacht-Tag-Panorama“
des Emscher Landschaftsparks
angestrahlt.
Ebenfalls zu Mulvanys Zeche ERIN gehörte
der um 1920 gebaute Hammerkopfturm
auf Schwerin. Der ehemalige Luft-
und Personenbeförderungsschacht ist
heute einer der ältesten in Nordrhein
Westfalen noch vorhandenen Türme
seiner Bauart und hat deshalb in der
Technikgeschichte große Bedeutung.
Rings um den denkmalgeschützten, 38
Meter hohen Hammerkopfturm wurde
ein keltischer Baumkreis errichtet, ein
weiteres Erinnerungszeichen an den irischen
Zechengründer. Der Baumkreis
orientiert sich am mythischen Baumkalender
der Kelten, wonach jeder Baum
sowohl für zwei Abschnitte des Jahres
steht als auch für Charaktereigenschaften
von Menschen, die unter seinem Zeichen
geboren wurden.
Das Haus Goldschmieding ist vor allem
Fußballfans ein Begriff: Viele Fußballmannschaften
– so auch die deutsche
Nationalelf – sind gerne zu Gast in dem
heutigen Schlosshotel Goldschmieding.
Johann von Schell zu Rechen erbaute das
Schlösschen Ende des 16. Jahrhunderts.
Der Kamin des Hauses Goldschmieding
von 1597 ist ein Musterbeispiel klar geordneter
Renaissancearchitektur. Wer
das Haus im 19. Jahrhundert als Sommersitz
nutzte? Familie Mulvany! Das herrschaftliche
Haus ist heute als Schlossrestaurant
der Öffentlichkeit zugänglich.
Im Skulpturenpark Goldschmieding direkt
hinter dem Schloss präsentieren
sich unterschiedlichste Kunstformen.
Und südlich der Dortmunder Straße
schließt sich direkt die ehemalige Naturhindernisrennbahn
an, die heute als
Naherholungsgebiet
von Spazierwegen
durchzogen
ist. Vom höchsten Punkt aus
können Sie über die gesamte Altstadt blicken.
Eine der ältesten Kirchen im Kreis Recklinghausen
ist die Pfarrkirche St. Lambertus.
Teile der Kirche stammen aus
Reiterdenkmal auf dem Rathausplatz
oben: 25.08.1912, unten: 25.08.2012
Hammerkopfturm mit keltischem Baumkreis